2008-07-24

statistischer normalfall

soo... nach längerer zeit wieder mal was geschriebenes meinerseits zur welt des skispringens.
nicht nur statistisch gesehen ist es wahrscheinlich ganz normal, dass es ab und zu stürze im skispringen gibt. stürze gehören zum skispringen einfach dazu und machen für den (und seit einiger zeit auch) die betroffene(n)springer(in) einen, wenn auch unerfreulichen, aspekt dieser sportart aus. höhere standards in der präparierung der schanzen (gefräste anlaufspuren zum beispiel) haben zu einer abnahme des sturzrisikos im skispringen geführt. weiters sturzmindernd war die einführung neuer bindungssysteme sowie sicher auch die v-technik. diese beiden entwicklungen haben einen wesentlichen anteil daran, dass die sturzquote im skispringen in den letzten jahren wesentlich gesunken ist, da dadurch das flugsystem eines skispringers aus aerodynamischer perspektive wesentlich stabiler geworden. die toleranz des flugsystems für wind- und geschwindigkeitsbedingte turbulenzen ist höher geworden, durch die v-technik sowie die weiterentwicklung des materials ist auch die (anlauf-)geschwindigkeit niedriger geworden, was sich in einer abnahme der wirkenden kräfte auf das system skispringer manifestiert (wow!) - aber keine sorge, es wirken noch immer genug kräfte, deshalb wird es auch immer wieder stürze geben (seien wir mal ehrlich: richtige hingucker sind eh nur weite sprünge/flüge und ... ja genau: stürze).
aerodynamischer exkurs: der luftwiderstand (= eine kraft) steigt mit dem quadrat der geschwindigkeit, d.h. je höher die geschwindigkeit, desto grösser (und zwar zum quadrat) die wirkenden kräfte (in unserem fall der luftwiderstand). ergo (nochmals wow!): mit sinkender geschwindigkeit nehmen die luftkräfte (luftwiderstand und auftrieb) ab, und das nicht linear (also gleichmässig) sondern eben zum quadrat. was soviel heisst, wie: doppelte geschwindigkeit = vierfache kraft und vice versa(wowwowwow)! aerodynamischer exkurs ende

und jetzt das aber: mit bereits 3 (bekannten) schweren stürzen und leider schweren verletzungen (arthur pauli, janne happonen, kevin horlacher) in der noch kurzen sommersaison 08 kann man sich berechtigterweise die eine oder andere frage stellen:

waren diese stürze statistische normalität bedingt durch individuelle fehler?
ist das sturzrisiko durch veränderungen in technik und material gestiegen?
ist klingenthal gefährlicher als andere schanzen (happonen und horlacher sind in klingenthal gestürzt)?

hmmm, wir werden sehen, wie sich das weiterentwickelt. sicher ist nur eines: in hinterzarten startet dieses wochenende der 4 nations grandprix im skispringen und, wie gewohnt, ist janne ahonen nicht dabei. der hat nämlich aufgehört - mit einem sieg in seinem abschiedsspringen in lahti. ansonsten wird es nicht viel neues geben. morgenstern gewinnt vor schlierenzauer - oder umgekehrt.

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